Crowdfunding für eine Teemaschine?

Vor etwas mehr als zwei Jahren sind wir, auf der Suche nach einer Teemaschine, über eine Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo gestolpert. Ursprünglich haben wir uns die üblichen Verdächtigen (Gastroback, Temial und Teekanne Tealounge) angesehen, sind aber nicht so richtig glücklich damit geworden. Aber warum? Wir sind keine passionierten Teetrinker, aber das scheint genau das Problem zu sein.

Unsere Anforderungen

Anforderungen für eine Teemaschine klingt ganz schön hochgestochen, aber irgendwie scheinen wir bei Tee speziell zu sein. Ela trinkt gerne schwarzen Tee zum Frühstück (bei mir ist es eher Kaffee) und anschließend Früchtetee oder aromatisierten Tee. Ich komme dann mit grünem Tee noch dazu.

Das führt dazu, dass wir sehr häufig die Teesiebe reinigen müssen und dann doch Krümel von anderem Tee darin verbleiben. Das wirkt sich auch auf den Geschmack aus.

Zusätzlich vergessen wir oft einen Timer für die Ziehzeit zu setzen. Nur auf die Aufbrühtemperatur achten wir ziemlich penibel. Aber: Wir kochen immer zuviel oder zuwenig Wasser, was bedeutet, dass wir so oder so Energie verschwenden, da wir entweder zuviel Energie für eine Tasse Tee aufgewendet haben oder den Wasserkocher zweimal – für eine Tasse Tee – aufheizen müssen.

Die Suche nach der Teemaschine

Wie in der Einleitung bereits beschrieben, haben wir uns mit den üblichen Verdächtigen bei den Teebereitern beschäftigt.

Der Teebereiter von Gastroback ist für uns recht schnell rausgefallen, weil wir befürchten, dass der Reinigungsaufwand für den auf- und abfahrenden Teekorb uns das Teetrinken verleidet. Alles andere hätte sogar für uns gepasst.

Beim Temial von Vorwerk hat uns der Preis abgeschreckt und die Gefahr, dass wir, wenn Vorwerk das Projekt einstellt, wir keinen Tee mehr kochen können, da für die Zubereitung des Tees entweder eine App oder der Barcode auf der Teepackung, den Vorwerk festgelegt hat, notwendig ist. Unsere Befürchtung hat sich inzwischen sogar bewahrheitet und Vorwerk hat die Produktion und den Verkauf der Temial Teemaschine eingestellt. Aktuell werden allerdings Ersatzteile, Zubehör und Tees noch angeboten.

Wir sind dann erst einmal der der Tealounge von Teekanne gelandet. Allerdings erzeugt jede Tasse Tee sehr viel Abfall, da Teekanne Kunststoffkapseln in Kartons liefert. Zusätzlich konnten wir keinen Tee im Handel kaufen sondern mussten immer entsprechende Mengen bei Teekanne direkt online bestellen. Dennoch war es für unsere Anforderungen erst einmal die beste der schlechten Lösungen. Glücklich waren wir damit dennoch nicht.

Abgebildet ist die Kapselmaschine Tekanne Tealounge Professional mit Teegläsern mit Teekanne-Print. Zusätzlich sind diverse Teekapeln im Karton und unverpackt abgebildet.

Die Suche geht weiter

Nach einigen abgesetzten Suchen, sind wir über die Crowdfunding-Kampagne von BRU bei Indiegogo gestolpert. Die Idee hat uns ziemlich schnell begeistert und so haben wir zugeschlagen. Wohlwissend, dass wir Monate auf die Teemaschine warten müssen.

Was ist Crowdfunding?

Ich habe in diesem Beitrag jetzt schon mehrfach das Wort „Crowdfunding“ erwähnt. Aber was ist das überhaupt?

Crowdfunding ist eine Möglichkeit für Projektinitiatoren wie „Erfinder“, Startups oder Unternehmen Kapital von anderen Personen oder Unternehmen zu sammeln, indem sie sich direkt an die Öffentlichkeit wenden. Wer es lieber eingedeutscht mag kann auch Schwarmfinanzierung sagen.

Im Endeffekt stimmen die Menschen direkt darüber ab, ob sich ein Projekt lohnt oder nicht, indem sie Geld geben oder auch nicht.

Für Unternehmen hat das den Vorteil, dass sie den Bedarf abschätzen können, Werbung dafür gemacht wird, denn die Backer oder Funder teilen natürlich auch Informationen über das entstehende Produkt. Zusätzlich sammlet das Unternehmen Geld für den Produktionsstart und hat auch – vor Produktionsstart – schon Kapital für die Entwicklung gesammelt.

Die Funder bekommen dafür regelmäßig Informationen zum aktuellen Stand der Umsetzung und – bei Erreichung des Crowdfunding-Ziels – das Produkt. Häufig ist der Preis des Produkts unterhalb des späteren Verkaufspreises.

Wenn ihr mehr details zum Crowdfunding lesen wollt, werdet ihr hier fündig.

Was hat uns an der Crowdfunding-Kampagne von BRU begeistert?

Die Transparenz bei BRU fand ich genial. Es gab bei jedem Zwischenschritt einen Newsletter, der über Fortschritte und Rückschläge informiert hat. Auch die Logistikprobleme, die durch die Fertigung in China und die Corona-Pandemie entstanden sind, hat das Team von BRU transparent gemacht und mehrere Lösungsmöglichkeiten geboten.

Was kann die BRU Teemaschine besser als die anderen Teebereiter?

Grundlegend ist die BRU Teemaschine ein App-gesteuerter Teebereiter, der sich aber auch ohne App einstellen lässt. Es können sämtliche lose Tees und Beuteltees über unterschiedliche Einsätze aufgebrüht werden. Damit ist sie sowohl der Vorwerk Temial (an den Anbieter gebunden) als auch der Teekanne Tealounge (Kapseln) voraus. Zusätzlich wurde die Temial -wie oben schon erwähnt – inzwischen durch Vorwerk eingestellt und wird nicht mehr verkauft.

Durch den Aufbau der Brühkammer zur leichten Reinigung und dem verwendeten Material soll sich keiner der Tees geschmacklich auf die anderen Tees auswirken.

Im Vergleich zum Wasserkocher oder wasserkocherartigen Teebereitern soll die BRU Teemaschine nur die benötigte Menge Wasser erhitzen und es auf die – für den zu bereitenden Tee – ideale Temperatur bringen.

Hier seht ihr die BRU Teemaschine in Aktion:

BRU Maker One Vorstellung

Happy End: Unsere BRU Teemaschine

Genau zwei Jahre und einen Tag nachdem wir die Entwicklung der BRU Teemaschine per Crowdfunding unterstützt haben, ist sie endlich angekommen. Passend noch, um uns den nassen Winter (oder ist es schon Frühling) mit Tee etwas gemütlicher zu machen.

Es macht uns ein bißchen stolz, dass wir ein Produkt erhalten, dem wir zu einem Marktstart verholfen haben. Gleichzeitig waren wir gespannt, was BRU mit unserem Geld angestellt hat und wie wertig sich die Teemaschine anfühlt, denn bisher kennen wir sie nur von den Bildern aus der Fabrik, aus den Zertifizierungssessions oder von diversen Messen.

BRU auf der CES

Dennoch hat es sich für uns immer so angefühlt als wären wir wirklich Teil der ganzen Kampagne und vielleicht auch einwenig von BRU.

Nun ist sie also endlich angekommen und ich habe sie direkt ausgepackt und aufgebaut, damit Ela nachher ihre erste Tasse Tee aus der BRU Teemaschine genießen kann.

Der Aufbau ist simpel und alle Komponenten fühlen sich wertig und durchdacht an. Besonders das Ablauftray, das magnetisch gehalten wird und der Teebehälter mit der gläsernen Brühkammer sind sehr gut verpackt und toll verarbeitet.

Die Bedienung und Einrichtung über das Dreh-/Drückknopf unter dem Display sowie die beiden gummierten Knöpfe zwischen Display und Dreh-/Drückknopf fügen sich gut in das Bedienkonzept des Menüs ein. Auf dem runden Display kann man die gewählten Einstellungen sehen und Anpassungen vornehmen. Es sind aber auch Programme für Tees voreingestellt, die man anpassen kann.

Aktuell ist das Menü noch komplett in Englisher Sprache gehalten, heir soll es aber zukünfitg Updates geben.

Einzig die BRU App fehlt noch, dann ist sie komplett.

Ihr wollt auch eine BRU Teemaschine, aber ohne Crowdfunding?

Inzwischen ist die BRU Teemaschine ohne Crowdfunding im Shop von BRU erhältlich und die Crowdfunding-Kampagne geschlossen.

2 thoughts on “Crowdfunding für eine Teemaschine?

  1. Nicole

    Ich bin leidenschaftlicher Teetrinker. Der Vergleich mit der Teminal ist falsch!!! Zwar gibt es eine App und verschiedene Teesorten von Vorwerk aber man ist NICHT daran gebunden. Im Gegenteil, gerade weil man jeden Tee nehmen kann und man für jeden Tee (auch ohne App) die Ziehzeit (aufwecken/ Mehrfachaufguß) ganz einfach in der Maschine eingeben kann, habe ich mich für das Gerät, noch lange bevor es die Bru gab, entschieden. Aber hätte es damals schon die Bru gegeben, hätte ich mich wg. des Preises gegen die Teminal entschieden.

    • ulf

      Danke für den Hinweis.
      Während wir uns mit der Temial beschäftigt haben, wurde das nicht wirklich kommuniziert sondern man wurde immer auf die Temial-Teesorten verwiesen.

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